CfP: "Politik der Nachhaltigkeit: Subjekt – Macht – Kritik" (SuN)

Der Begriff Nachhaltigkeit hat immer auch einen politisch-normativen Charakter. Sein gegenwärtiges Verständnis wurde wesentlich durch die internationale Politik und soziale Bewegungen geformt, popularisiert und mitunter auch bekämpft. So wurde etwa mit den Sustainable Development Goals ein politischer Zielhorizont etabliert, der den vielfältigen Krisen der Gegenwart ein politisches Projekt von nie gesehener Tragweite entgegenstellt: die Transformation der kapitalistisch-industriellen Lebensweise hin zu einer ökologisch-gerechten Form der Weltgesellschaft. Neben solch globalen und internationalen Nachhaltigkeitspolitiken sind aber auch nationale und lokale Nachhaltigkeitsprogramme ubiquitär und ebenfalls engagiert sich eine Vielzahl nicht-staatlicher Organisationen und Initiativen in sozial-ökologischen Fragen. Das genuin Politische am Handlungsprinzip Nachhaltigkeit lässt sich dabei bis in die Mikropolitiken der Lebensführung, die politischen Identitäten oder die Sozialisationsprozesse der Subjekte hinein verfolgen.