Antiosteuropäischer Rassismus, Ausbeutung und Widerstand

Impulsvortrag und Podiumsdiskussion
Datum: 18.10.2024, Uhrzeit: 16:00 – 18:00 Uhr
Ort: Brunnenpassage, Brunnengasse 71 / Yppenplatz Wien (Teilnahme ist auch online möglich: Link)
Vortragende: Simona Ďurišová (IG24), Sónia Melo (Sezonieri), Jannis Panagiotidis (Uni Wien)
Moderation: Clara Holzinger und Niki Kubaczek

Rassismus und Rassifizierungsprozesse in Bezug auf Osteuropäer:innen in westeuropäischen Ländern erfahren verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit. Eine „Osterweiterung“ (Mark Terkessidis) der Rassismusdebatte ist daher nicht erst seit der Fluchtbewegung vieler Ukrainer:innen notwendig. Rassismus hat großen Einfluss auf gesellschaftliche und
ökonomische Machtverhältnisse und wird auch zur Legitimation von strukturellen Ungleichheiten herangezogen. Mit dieser Veranstaltung möchten wir als Sektion „Migrations- und Rassismusforschung“ der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie dazu beitragen, dass antiosteuropäischer Rassismus thematisiert wird und dabei die Verbindung von
Rassismus, ökonomischer Ausbeutung und Arbeitsmigration ins Zentrum stellen.

Für den deutschsprachigen Raum gibt das neu erschienene Buch von Jannis Panagiotidis und Hans-Christian Petersen „Antiosteuropäischer Rassismus in Deutschland. Geschichte und Gegenwart“ einen Überblick über das Thema. Die Autoren zeichnen die historischen Ursprünge von antiosteuropäischem Rassismus und ihr Fortwirken bis in die Gegenwart nach. Der Autor Jannis Panagiotidis wird im Rahmen der Veranstaltung zentrale Erkenntnisse aus dem Buch
präsentieren und dabei einen Fokus auf den österreichischen Kontext legen.

Anschließend geben Simona Ďurišová (Mitgründerin der IG24, Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer:innen) und Sónia Melo (Mitgründerin und Aktivistin der Sezonieri-Kampagne) Einblicke in die Lebenssituation von osteuropäischen Arbeitskräften in Österreich und diskutieren mit Jannis Panagiotidis über die Verbindung von antiosteuropäischem Rassismus, prekären Arbeitsverhältnissen und Ausbeutung.

Organisation: Sektionen „Migrations- und Rassismusforschung“ und „Soziale Ungleichheit“ der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie