Soziologiekongress 2021: Die Post-Corona-Gesellschaft? Pandemie, Krise und ihre Folgen

Soziologiekongress 2021

Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Soziologie (ÖGS) und Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Zeit: 23. bis 25. August 2021
Ort: Wirtschaftsuniversität Wien
Zur Kongresswebsite geht es hier.
„Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will!“ So lautete die Ermutigung an die Arbeiterklasse als revolutionäres Subjekt im 19. und 20. Jahrhundert, um radikalen gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen. Im 21. Jahrhundert ist es ein unbekannter Virus, der eine globale Pandemie auslöst, und wie auf unwiderstehlichen Befehl hin stehen alle Räder still. „Shutdown“ wird eine grundstürzend neue Erfahrung für alle gegenwärtigen Gesellschaften. Es scheint die Chance für eine „Große Transformation“ zu sein, die allenthalben von verschiedenen Seiten gefordert wird. Klimawandel, Umweltzerstörung, Ressourcenraubbau – alles das, was mit modernen Extraktionstechniken assoziiert wird, steht plötzlich zur Disposition. Auch die Globalisierung als Treiber für die Dynamik des gegenwärtigen Kapitalismus wird unversehens in Frage gestellt, obgleich sie in der Vergangenheit trotz aller bitterer Kosten zweifelsohne zum Abbau von globaler sozialer Ungleichheit beigetragen und 300 Millionen Menschen vor allem in China in die Mittelschicht katapultiert hat.
Post-Corona-Gesellschaft – der Titel dieses Soziologiekongresses könnte die Vermutung nahelegen, dass Corona ein Problem der Vergangenheit ist und wir längst auf dem Weg in eine Phase der Normalisierung eingetreten sind. Dies ist ganz offensichtlich nicht der Fall. Corona fordert die Gesellschaft heraus, nach wie vor und auf vielen Ebenen – auch wenn der große Schockmoment, in dem die Welt den Atem anhielt, erst einmal überstanden zu sein scheint. Die Soziologie diskutiert auf virtuellen Tagungen und in Videokonferenzen, wie es weiter gehen kann und welche Lehren aus der anhaltenden Krise zu ziehen sein werden. Wie wird die Post-Corona-Gesellschaft aussehen? Wie geht die Gesellschaft aus einer Situation hervor, in der Wirtschaft, Arbeitswelt und öffentliches Leben einheitlich dem Imperativ der Nicht-Überlastung des Gesundheitssystems unterworfen waren? Vermag diese globale Krisenerfahrung die Weichen umzustellen für eine neue Gesellschaft, die die alten Imperative von Fortschritt, Wachstum, Beschleunigung hinterfragt? Wird sich überhaupt so etwas wie ein Epochenbruch ausmachen lassen oder beschreibt die Post-Corona-Gesellschaft eher eine Phase, in der das Coronavirus allmählich zu einem ganz normalen Gesellschaftsakteur wird (so wie Prionen oder Neutrinos)? Und welche neuen Trends und Tendenzen lassen sich beobachten?
Eines steht für die Soziologie außer Zweifel: Jede Krise prüft den Zustand der Gesellschaft. Getestet werden die Stabilität der Ordnung, das Funktionieren der Institutionen, die Resilienz von Gewohnheiten und Traditionen und natürlich die Lernfähigkeit der Gesellschaft im Umgang mit den Folgen. Für die Soziologie ist die Coronakrise daher ein interessanter Belastungstest für manche ihrer Konzepte und Theorieannahmen: Aus arbeitssoziologischer Perspektive mögen Erfahrungen mit dem Homeoffice die Debatte um die Entgrenzung von Arbeit bereichern. Aus familiensoziologischer Perspektive stellt sich die Frage, inwiefern die (ungleiche) Verteilung von Sorgelasten einen Rückfall in überkommen geglaubte Geschlechterrollen bedeutet. Die Techniksoziologie wird danach fragen, ob Digitalisierung und Künstliche Intelligenz nun noch rascher und flächendeckender durchgesetzt werden als zuvor und welche Folgen Formate digitaler Kommunikation in allen Lebensbereichen haben. Die Politische Soziologie wird sich dafür interessieren, ob extreme Krisen wie die Coronakrise einen bestimmten Typus politischer Herrschaft befördern und welcher Typus von politischer Regierung mit seinem Governance-Stil besser und wirkungsvoller agiert als andere. Aus konfliktsoziologischer Perspektive mag insbesondere interessieren, wie sich jene eigenartig breite Protestbewegung einordnen lässt, die sich im Kontext der Demonstrationen gegen die restriktiven politischen Maßnahmen entwickelt hat und im Feuilleton unter „Pandemie-Pegida“ firmiert. Aus wissenssoziologischer Perspektive irritiert der Boom von Verschwörungstheorien und „Fake News“ – ausgerechnet in einer Krise, die die Bedeutung wissenschaftlicher Expertise unterstrich. Die Umweltsoziologie sorgt sich darum, ob der Ausgang aus der Krise in der unverwandten Rückkehr zur „Normalität“ des globalen Turbokapitalismus besteht, um die materiellen Einbußen so rasch wie möglich aufzuholen, aber eben um den Preis, dass sich der ökologische Verfall unserer Welt noch im 21. Jahrhundert erfüllen wird. Und natürlich die Wirtschaft: Stärkt die Hoffnung auf den Post-Corona-Boom die Legitimationsgrundlage sozialer Marktwirtschaften oder ergibt sich die bereits erwähnte Chance auf eine Große Transformation?
Nicht zuletzt fordert die Coronakrise auch die Gesellschaftstheorie heraus: Welche Folgen hat es für eine funktional differenzierte Gesellschaft, wenn diese extrem dynamische und heterogene Ordnung durch politische Maßgabe auf einen zentralen Leitwert, nämlich den Lebensschutz, programmiert wird? Wie haben die verschiedenen Gesellschaften dieser Welt auf die Pandemie reagiert? Welche Lernprozesse waren zu beobachten? Welche Weichenstellungen wurden vorgenommen und warum? Welche Rückwirkungen wird die Pandemie-Erfahrung für unsere Lebensführung haben? Wie steht es um die Zukunft der Mobilität im Flug-, Bahn- und Autobereich? Bedarf die Moderne mit ihrer sich stets und ständig selbst überbietenden Steigerungslogik des „Schicksals“, etwa in Gestalt eines Virus, um von dem unwiderstehlichen Pfad der permanenten Selbstüberbietung vor dem Horizont der Selbstauslöschung abgebracht werden zu können? Spielt der Virus „Gott“ und kann uns neue Gebote überbringen, die einen nachhaltigen Transformationspfad einzuschlagen erlaubt?
Der Soziologiekongress in Wien wird sich um diesen Fragenkreis drehen. Wie ist es möglich, dass ein aggressiver, grippeartiger Virus schafft, was auf dieser Welt bislang nicht gelingen sollte: Innehalten, Nachdenken und Basisroutinen in Frage stellen? Diesen produktiven Impuls des Coronavirus will der Kongress in Wien aufnehmen und vertiefen. In einer Reihe von Plenarveranstaltungen, Ad-hoc-Gruppen und Sektionsveranstaltungen soll der rationale soziologische Gehalt der gesellschaftsdiagnostisch orientierten These einer Post-Corona-Gesellschaft zur Diskussion gestellt werden.

Plenen

Die Sektionen sind eingeladen, sich am Auswahlprozess der Plenen zu beteiligen. Informationen über das genaue Prozedere wird es im Rahmen der weiteren Aussendungen geben. Die Plenarveranstaltungen könnten sich auf folgende Themen beziehen (ohne darauf beschränkt sein zu müssen):

  1. Die Post-Corona-Gesellschaft: Begriffsproblematik und Krisensemantik
  2. Der Primat des Gesundheitssystems: Probleme und Folgen
  3. Wirtschaft, Wachstum und Wohlstand in Post-Corona-Gesellschaften
  4. Beruf, Familie und Lebensführung: Erfahrungen mit COVID-19 und ihre Folgen
  5. Körper, Selbst und Biosozialität: Krisenerfahrungen und Bewältigungsstrategien
  6. Zwischen Virologie und Verschwörungstheorie: Expertise in der Coronakrise

Sektionsveranstaltungen

Die Sektionen von DGS und ÖGS sind aufgerufen, in jeweiliger Kooperation und nach Möglichkeit gemeinsam mit den Kolleg/innen aus den Forschungskomitees der SGS die Themen ihrer Sektionsveranstaltungen festzulegen und sie den Kongressorganisator/innen zu melden. Jede Sektionskooperation hat die Möglichkeit, eine Session (120 Minuten) zu gestalten. All jene Sektionen, die innerhalb der ÖGS bzw. DGS keine Schwestersektion haben, können ebenfalls Themenvorschläge einreichen. Stichtag für die Meldung von Sektionsveranstaltungen ist der 23. Dezember 2020.

Ad-hoc-Gruppen

Anträge für Ad-hoc-Gruppen können bis zum 1. Februar 2021 gestellt werden. Die Auswahl der Ad-hoc-Gruppen trifft eine Jury, die sich aus Mitgliedern der Vorstände von DGS und ÖGS zusammensetzt. Österreichisch-deutsche Kooperationen werden bei der Auswahl bevorzugt behandelt.
Informationen zum Einreichungs- und Bewerbungsverfahren erhalten Sie in Kürze auf den Homepages von ÖGS und DGS.
AnsprechpartnerIn:
Dr. Sonja Schnitzler (DGS), sonja.schnitzler(at)kwi-nrw.de
Philipp Molitor, BA (ÖGS), office(at)oegs.ac.at
Wir gehen davon aus, dass der Soziologiekongress Ende August 2021 als Präsenzveranstaltung möglich sein wird. Sollte dies wider Erwarten nicht der Fall sein, wird er in virtueller Form durchgeführt werden. Mit Blick auf den Titel unseres Kongresses („Post-Corona-Gesellschaft?“) würden damit die Risiken soziologischer Zeitdiagnostik offenbar. Aber das müssen wir wohl in Kauf nehmen.
Themenpapier Soziologiekongress 2021 in Wien

Sociological Knowledges for Alternative Futures (ESA-Conference 2021)

Sociological Knowledges for Alternative Futures. European Sociological Association (31.8.-3.9.2021; hybride oder rein virtuelle Veranstaltung).
Seit 1992 organisiert die European Sociological Association jedes zweite Jahr eine Konferenz in verschiedenen europäischen Ländern. Vom 31. August bis 3. September 2021 werden 3000 Teilnehmer aus aller Welt zur 15. ESA-Konferenz mit dem Thema „Sociological Knowledges for Alternative Futures“ in Barcelona, Spanien, erwartet.
Nähere Informationen finden Sie hier: https://www.europeansociology.org/esa-conference-2021-in-barcelona

Urbane Transformationen: Wohnen | Ressourcen | Öffentliche Räume

INUAS (3.-5.3.2021, virtuelle Veranstaltung)
Die Konferenzreihe „Urbane Transformationen: Wohnen | Ressourcen | Öffentliche Räume“ geht in die zweite Runde. Die Tagung mit dem Schwerpunkt Ressourcen wird vom 3. bis 5. März 2021 an der Hochschule München ausgerichtet. Weitere Informationen finden Sie auf der Konferenzwebsite.

5. Symposium des Netzwerks Konsum neu denken zum Thema Suffizienz

Ein gutes Leben durch weniger Konsum – Widerspruch oder Lösungsweg? Die Bedeutung von Suffizienz für den Konsum der Zukunft ist das Thema des 5. Symposiums Konsum neu denken, dass vom 23.-24. September 2021 an der Universität für Bodenkultur in Wien stattfinden wird. Die Organisation übernehmen Prof. Dr. Petra Riefler und Charlotte Baar, MSc vom Institut für Marketing und Innovation, Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität für Bodenkultur Wien.
Neben dem Ansatz der Suffizienz auf individueller Ebene sind institutionelle/politische (z.B. Anreize), gesellschaftliche (z.B. Werte und Normen einer Gesellschaft) sowie makroökonomische (z.B. Postwachstums-Volkswirtschaften) Rahmenbedingungen wichtige Themenfelder, die gesamtheitliche und interdisziplinäre Betrachtung benötigen. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich seit einigen Jahren eine fachübergreifende Debatte, die durch die Pandemie aktuell verstärkt wird, ob suffiziente Lebensweisen eine zukunftsfähige Vision für nachhaltige Gesellschaften darstellen können. Generell lässt sich sagen, dass das Konzept der Suffizienz das Paradigma wachstumsorientierter Wirtschaftssysteme in Frage stellt und es Alternativen (Postwachstumsökonomie) bedarf, die den Wohlstand von Gesellschaften trotz Konsumreduktion langfristig gewährleisten.
Die erwähnten Aspekte sind nur einige einer Vielzahl inter- und transdisziplinärer Themen- und Problemfelder, die mit der Vision von suffizienten Konsumgesellschaften einhergehen, und Ideen- und Lösungsfindung bedürfen. Im Rahmen des Symposiums sollen Chancen, Barrieren, Herausforderungen und Rahmenbedingungen für suffizientere Konsumgesellschaften näher beleuchtet und aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert werden.
Das Symposium richtet sich an alle interessierten Personen. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft (Wirtschaftswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Philosophie, Nachhaltigkeitsforschung, Bildungswissenschaften, Fachdidaktik, Politikwissenschaft und andere) und Praxis (Politik, Unternehmen, Lehrpersonen an Schulen, NGOs, Soziale Bewegungen) sind ebenso eingeladen, wie Bürger*innen mit Erfahrungen in suffizienten Lebensweisen.
Wissenschaftliche Beiträge in Form von Extended Abstracts (Länge max. 2 A4-Seiten, inkl. Angabe von Kontaktdaten, dem Titel der Arbeit und Inhaltsbeschreibung) können bis spätestens 14. Mai 2021 über die Konferenzwebseite eingereicht werden. Doktoratsstudierende und Nachwuchswissenschaftler*innen sind ausdrücklich zur Einreichung von Beiträgen eingeladen.
Die ausführliche Beschreibung des Themas des 5. Symposiums und die Möglichkeit zur Teilnahme finden Sie hier. Wir würden uns freuen, Sie auf dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen.

Symposium: Universitäre Redefreiheit und Wahrheitsanspruch

Online-Symposium: Universitäre Redefreiheit und Wahrheitsanspruch
Ein Spannungsverhältnis und seine Gestalt in Zeiten aktueller Konjunktur des Nationalistischen
Termin: Mi. 28. April 2021, 16:00-20:00 Uhr
Anmeldung unter: nicole.irmler(at)univie.ac.at
Anmeldefrist: 28.02.2021
Einladung als PDF: Hier.
Jacques Derrida hat in seinen Ausführungen zu der „Unbedingten Universität“ die Universität als einen Ort bezeichnet, an dem Begriffe und Einsichten beständig neu zu denken sind und neu gedacht werden können. Die Universität ist ein in diesem Sinne privilegierter Ort. Sie ist ein Ort und vielleicht der Ort, an dem nichts außer Frage steht. Doch diese Maxime des prinzipiellen Einbezugs jeder Denk- und Sprechmöglichkeit in den Raum des universitär Sagbaren kann jederzeit instrumentalisiert werden, um Interessen und Bedürfnissen zu entsprechen, deren erstes Ziel weniger Erkenntnis als vielmehr die Zurückweisung der politischen, auch erkenntnispolitischen Ansprüche Anderer ist.
Allerdings beanspruchen mit dem Argument der Meinungs- und Redefreiheit auch Akteur*innen den universitären Raum, die es weniger auf Erkenntnissuche denn auf die Durchsetzung ihrer Weltanschauungen abgesehen haben. Auch an den Universitäten in Österreich und Deutschland ist zu beobachten, dass nicht nur vermehrt nationalistische und rassistische Schemata als Weltsicht artikuliert werden, sondern diese Artikulationen mit Bezug auf das auch an der Universität zu gelten habende Gebot der Rede- und Meinungsfreiheit abgesichert und ermöglicht werden.
Im Namen der Redefreiheit sind an Rassekonstruktionen anschließende und diese bestärkenden Aussagen etwa über „die Muslime“, „den Islam“, „die Migranten“ vermehrt auch an den Universitäten vernehmbar. Im Kontext vermehrter menschenrechtsverletzender, partikularistischer Entwicklungen in Europa und der Welt, die in der Konstruktion, Abwertung und Dämonisierung Anderer ihre ideologisch- legitimatorischen Elemente finden, stellt sich die Frage, wie die Universität und die Wissenschaften auf das Erstarken dieses Denkens, auch im akademischen Raum, reagieren. Angesichts der Geschichte des Rassismus, der an der Universität einen zentralen Ort seiner Entstehung fand, scheint der Glaube daran, dass sich „die Wahrheit“, und nicht das rassistische Denken, schon durchsetzen werde, allein nicht auszureichen. Zusehen und zuwarten? Den (durchaus fortgeschrittenen) Anfängen wehren? Das argumentative Gespräch mit jenen suchen, die gegen Menschenrechte und Gleichheit und für die autoritäre Zensur der Widerrede arbeiten?
Aber ist hier nicht bereits eine Voraussetzung gemacht, die das Primat der Erkenntnis und das Gebot, dass nichts außer Frage stehen darf, einschränkt? Muss die Möglichkeit, dass rassistische oder auch sexistische Perspektiven, dass also die essentielle Ungleichheit des Menschen, die seine gruppenspezifischen, differentiellen Anrechte und Privilegienrechtfertige, als Denkmöglichkeit in Betracht genommen werden? Verlöre dann aber nicht die Universität ihre institutionelle Berechtigung in der Demokratie? Und weist dies auf ethische Grundlagen der Universität und der Wissenschaft hin, die dem Erkenntnisprozess vorausgehen?
Welche Aufgabe und Verantwortung kommen den Akteur*innen an der Universität und der Wissenschaft in dieser politischen Situation zu? Hat sie unter der Vorstellung der „Redefreiheit“ rassistischen, sexistischen und nationalistischen Positionen in die Räume der Universität Einlass zu gewähren? Was hat die Universität zu entgegnen? Welche Dynamiken entstehen im Rahmen dieser Auseinandersetzungen innerhalb der Universitäten? Wer profitiert von diesen? Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung findet am Mittwoch, den 28. April, von 16:00 bis 20:00 Uhr online das Symposium „Universitäre Redefreiheit und Wahrheitsanspruch“ statt, an dem Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Disziplinen aus Deutschland, Österreich und Ungarn beteiligt sind.
Die Reihe Verantwortung der Universität
Im November 2018 fand im Rahmen der Reihe Verantwortung der Universität die Veranstaltung „Die zunehmende kulturelle Legitimität nationalistischer Positionen – Gesellschaftspolitische Verantwortung der Wissenschaft“ statt. Wir möchten mit dem Symposium „Universitäre Redefreiheit und Wahrheitsanspruch“ daran anknüpfen und dazu einladen, die Auseinandersetzung mit dem Thema „Verantwortung der Universität“ an unterschiedlichen universitären und außeruniversitären Orten der Wissensproduktion weiter zu verfolgen und im Rahmen kleinerer und größerer Veranstaltungen öffentlich zu thematisieren. Wir wünschen uns, dass von unserer überfachlichen Veranstaltung ein Impuls ausgeht, der zukünftige Aktivitäten zu dem Thema an unterschiedlichen Orten, in unterschiedlichen disziplinären Ausrichtungen und in unterschiedlichen intellektuellen Konstellationen zur Frage der Verantwortung der Universität, der Wissenschaft, der Kunst, der Intellektuellen in dieser Zeit erstarkender nationalistischen und rechtsextremen Denkens und Handelns anregt.
Initiator*innen:
Univ.-Prof.in Dr.in Bettina Dausien (Universität Wien, Institut für Bildungswissenschaft, Arbeitsbereich Bildung und Beratung im Lebenslauf), Univ.-Prof.in Dr.in İnci Dirim (Universität Wien, Institut für Germanistik, Arbeitsbereich Deutsch als Zweitsprache, und Zentrum für Lehrer*innenbildung), Univ.-Prof. Dr. Paul Mecheril (Universität Bielefeld, Fakultät für Erziehungswissenschaft, AG Migrationspädagogik und Rassismuskritik)
Mitorganisierende:
Dr.in Assimina Gouma, Mag.a Nicole Irmler (Universität Wien, Institut für Germanistik – Arbeitsbereich Deutsch als Zweitsprache), Ass.-Prof. Dr. Hannes Schweiger (Universität Wien, Institut für Germanistik und Zentrum für Lehrer*innenbildung)

INDI – Research Across Boundaries

Research Across Boundaries: Challenges of Interdisciplinary Work in the Context of Law 
18 June 2021 | REWI Graz Day of IN(ter)DI(sciplinary) Research 2021
REWI Graz, the Faculty of Law at the University of Graz has a long-standing tradition of encouraging interdisciplinary research among its members. Still, notwithstanding this approach, the faculty is eager to listen to others, to learn from their experiences and to provide fora that allow academics from different countries and different traditions to meet and to exchange their views.
On 18th June 2021 the faculty has invited scholars from all disciplines to present papers on the theoretical and methodological challenges of interdisciplinary research in the context of law with a focus on climate change, artificial intelligence and autonomous driving, as well as digitalisation and cybersecurity.
More details on the programme, venue, registration, etc., are available at REWI GRAZ.
For further information please contact Maddalena Vivona (indi@uni-graz.at).

Social Work and Policing – and Public Sociology

Dr. Günter Stummvoll wird am Donnerstag, 17. Dez. 2020 um 13:00-14:00 Uhr einen Jour Fixe Vortrag im European Centre for Social Welfare Policy and Research halten. In dem Vortrag wird über das EU-Projekt „SWaPOL – Social Work and Policing“ (ERASMUS+ Strategische Partnerschaften) berichtet und gleichzeitig über die Einordnung des Projekts in die Theorie der ‚Public Sociology‘ (Burawoy 2005) reflektiert. Dieses Projekt gibt Anlass, um über den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit nachzudenken: Welche Schlüsse können daraus für die außeruniversitäre Forschung gezogen werden?

Veranstaltungseinladung: Virus – Krise – Gesellschaft mit Dr. Martin Sprenger

In der Diskussionsveranstaltung mit Dr. Martin Sprenger (Public Health, Medizinische Universität Graz) wird das Verhältnis von Pandemie und gesellschaftlicher Krise beleuchtet. Dabei betrachten wir vor dem Hintergrund der aktuellen COVID-19-Lage u.a. die Schnittstelle zwischen Medizin und Soziologie, die Rolle von Zukunftserwartungen (Prognosen), die Bedeutung von epidemiologischen Kennzahlen und das Vertrauen in Experten und Politik.

Veranstaltungseinladung: Social Justice in Times of Uncertainty

We are delighted to share with you this call for contributions for the Swiss Sociological Association’s (SSA) conference, which will take place in Geneva from June 28 to 30, 2021, under the banner: Social justice in times of uncertainty.
https://sociocongress2021.ch/
For keynotes are already confirmed: Amita Baviskar, Ashoka University; Ota de Leonardis, Milan-Bicocca University, Michele Lamont, Harvard University and Peter Wagner, Catalan Institute for Research and Advanced Studies (ICREA) and University of Barcelona
As is usually the case, this is a call for session proposals (often proposed by the research networks of the SSA, but not solely) and semi-plenaries (usually with 2-3 speakers); abstracts for papers follow in a second round, based on the accepted sessions. In addition and this year, we are also accepting proposals for book or film presentations, or roundtable discussions which might involve non-academic actors.
Conference co-chairs
Milena Chimienti, HETS/HES-SO; Marlyne Sahakian, UNIGE
Geneva scientific committee members 
Aditya Bharadwaj, Graduate Institute of International and Development Studies; Jean-Michel Bonvin, University of Geneva; Milena Chimienti, HETS/HES-SO  Murielle Darmon, CNRS-EHESS-Paris I; Julien Debonneville, University of Geneva; Arnaud Frauenfelder, HETS/HES-SO; Valerie Hugentobler, HETS/HES-SO; Marylène Lieber, University of Geneva; Graziella Moraes Silva, Graduate Institute of International and Development Studies; Marlyne Sahakian, University of Geneva, department of Sociology
Organizational Committee 
Jean-Michel Bonvin, University of Geneva; Milena Chimienti, HETS/HES-SO; Irène Courtin, University of Geneva; Arnaud Frauenfelder, HETS/HES-SO; Géraldine Moynat, University of Geneva; Adriana Ramos, HETS/HES-SO; Marlyne Sahakian, University of Geneva